Ich bin ‚Schnipplerin’. Aus kleinen und kleinsten Papierteilen entstehen Bilder, die Geschichten erzählen.

Die Qualität des Papiers ist dabei von besonderer Wichtigkeit: seine Lichtfestigkeit, richtige Stärke und seine Feinheit. Das Papier darf nicht ‚fasern’.

Die Papierteilchen schneide ich aus Auktionskatalogen, Bildbänden, Broschüren und Kalenderblättern aus.

Mein Werkzeug sind eine kleine, spitze augenchirurgische Schere und Pinzette und eine Lichtlupe. Zum Einfärben der Schnittkanten brauche ich Filzstifte. Zum Befestigen der Teilchen verwende ich kleinste doppelseitig klebende Papierstückchen und einen halbfesten Kleber, der das Papier nicht aufweicht.

Ich klebe die Einzelteilchen in- und übereinander, so dass ein Bild entsteht, das mehrdimensional erscheint.

Bis eine Collage fertig ist, dauert es viele Tage, Wochen oder sogar Monate. Sehr häufig bleibt eine angefangene Arbeit liegen, weil ich die noch notwendigen passenden Einzelteile nicht kenne und sie mir ‚erst über den Weg laufen’ müssen.

Oft schneide ich besonders interessante Papierteilchen einfach nur aus. Ich lasse sie auf dem Tisch liegen, bis ich weiß, wie und wo ich sie einfügen will.

Am Schluss ist aus jeder Collage etwas ganz anderes geworden, als ich mir gedacht habe.

Zeit, meine Zeit

ist die wichtigste Voraussetzung
für die feine Schnippelarbeit.

Mein Arbeitsplatz